OREGANO
OREGANO

OREGANO

Origanum vulgare

 "Ich lasse los und bin ."


Öl der Demut und Befreiung


 

Gewinnung: Dampfdestillation aus dem Kraut

Duft: scharf, krautartig,

 

Wirkung

ausgleichend, befreiend, reinigend, ...

schmerzstillend, entzündungshemmend, antibakteriel, antiviral, antiparasitär, antimykotisch, antiseptisch, hoch antioxitativ, ...

 

fördert:

Loslassen von Altem und Verbrauchtem, die Abgrenzung gegenüber Anhaftungen aller Art, das Gefühl von Sicherheit, das Unterscheidungsvermögen, das Durchbrechen alter (Beziehungs-)Muster, Mitgefühl und Nächstenliebe, wahre Spiritualität, ...

die Lebensenergie, Immunsystem, Atemwege, das metabolische Gleichgewicht, die Verdauung, das Abnehmen, Muskel, Knochen, ...

 

vermindert:

Blockaden, Selbstsabotage, Sturheit, dunkle und unerwünschte Gedanken und Muster, Eifersucht, Angst, Gier, Sucht, Konkurrenzdenken, Grabenkämpfe, manipulative Macht, überstarken Willen, Anhaftungen, ...

Muskelschmerzen, Entzündungen, Infektionen (Erkältungen, Grippe, Lungenentzündung, ...), Parasiten, Pilze, Geschwüre, ...

 

Signatur: behaarte Blätter

Hinweis:  Oregano unterscheidet sich von Majoran, auch wenn sie zur gleichen Pflanzengruppe gehören, durch behaarte Blätter.

Hippokrates, der Vater der Medizin, verwendete Oregano als Reinigungsmittel, sowie für die Unterstützung der Verdauung und der Atemwege.

 

 

Nach der sehr intensiven Reise mit dem Teebaum-Öl, wollte ich mich nicht gleich in eine weitere sehr intensive Reise mit dem Weihrauch begeben und habe mir gedacht, da stimme ich mich als nächstes lieber auf eine etwas weniger herausfordernde Pflanze, den Oregano ein.

Damit sollte ich mich aber extrem täuschen.

Obwohl mein Kopf sehr wohl registriert hatte, dass das Oregano-Öl als sehr stark wirkendes Öl beschrieben wird, habe ich ihn weit unterschätzt.

 

ZUFRIEDENHEIT
Du sitzt in deinem Sessel,
gebückt und schwer,
aber deine Augen leuchten,
wenn du von den Erlebnissen
deiner Jugend erzählst.

 

Du sagst, dass du dir,
trotz allem,
kein besseres Leben
hättest vorstellen können.

Ich höre dir zu
und ich bitte dich,
schenke mir ein kleines Stück
deiner Zufriedenheit.

Waltraud Röck-Svoboda


 

Ich widme diese Meditation in tiefer Liebe und Dankbarkeit meinen Tanten, an deren Tisch und in deren Herzen ich immer willkommen war.

 

 

Meditation

Mein Ort der Demut und Befreiung

 

*** Pause beim Lesen für eigene Bilder u. Szenen

 

Ziel: Mut alte Muster zu durchbrechen, den Kampf zu beenden und sich vom Lebensstrom tragen lassen

 

 

Ich habe mich an einem Ort niedergelassen, an dem ich ungestört nach Innen reisen kann.

Alle Gedanken, alle Herausforderungen meines Lebens lasse ich für eine bestimmte Zeit hinter mir.

Wenn ich es möchte, schließe ich meine Augen, versuche zur Ruhe zu kommen.

Ich spüre, wie die Anspannung nach und nach aus meinem Körper weicht.

Mein Atem wird tiefer und tiefer.

Hier fühle ich mich sicher.  ***

 

Ohne etwas Konkretes zu erwarten, gebe ich in meinem Inneren den Raum frei für neue  Bilder und Erlebnisse. ***

 

Der Duft des Oregano führt mich an eine staubige Landstraße, die ruhig vor mir in der vormittäglichen Hitze liegt. Sie führt durch einen großen Weinberg, sanft aber stetig zu einem Weingut. 

Die steinernen Mauern vermitteln gleich eine Atmosphäre von Stabilität und Sicherheit.

Ein Blick auf die Landschaft raubt mir fast den Atem.

Bella Italia in seiner aller schönsten Form liegt vor mir, grüne Hügel, steinerne Dörfer, gesäumt von Zypressen-Alleen, darüber ein zarter Schleier, der alles in eine romantische Unschärfe hüllt. 

 

Ich merke sofort, wie mein Atem immer tiefer und tiefer wird. Das Bild geht mir ganz tief in mein Herz. Es ist aber auch die Energie dieses Ortes. Er wirkt still und friedvoll auf mich. ***

 

Jetzt erst merke ich, dass ich schon mitten im Hof stehe.

Eine ältere Frau sitzt an einem langen Tisch in der Weinlaube und knetet kraftvoll einen Teig.

Sie hat mich schon lange gesehen und lächelt mir freundlich zu.

Meine entschuldigende Geste ignoriert sie und winkt mich mit ihren mehlbestäubten Händen zu sich.

Ich folge ihrer freundlichen Einladung.

 

"Der Blick ist schon beeindruckend. Michelangelo hätte es nicht besser malen können", sagt sie ganz leise, um den Zauber des Augenblicks nicht zu stören.

Ich nicke nur zustimmend und bin berührt, ohne zu wissen wieso.

 

Ohne mich zu kennen, lädt sie mich zum Mittagessen ein. Es gibt frische Pasta.

Gerne nehme ich die Einladung an.

Erst jetzt sehe ich, dass eine zweite Frau in der Küche am Herd in einem riesigen Topf rührt.

 

"Die Familie, die Männer, Söhne und Töchter, werden gleich aus dem Weinberg kommen", sagt sie und lächelt freundlich zur Begrüßung.

"Ich brauche noch Oregano aus dem Garten. Möchtest du mir beim Pflücken helfen?"

Gerne nehme ich auch diese Einladung an. Im Garten blüht alles in üppigem Grün mit bunten Farbpunkten. Kein Wunder, dass so viele Künstler von der Pracht inspiriert werden.

Wir schneiden gemeinsam einen unerwartet großen Strauß Oregano und kehren zurück in die Laube.

 

Die ältere Frau ist inzwischen mit dem Schneiden der Tagliatelle fertig.

Wir rebeln gemeinsam den Oregano, der einen unglaublich intensiven Duft verströmt.

 

Vertrauensvoll beginnt sie zu erzählen.

"Das Leben hier, in dieser wunderschönen Landschaft, ist nicht immer einfach.

Es gibt viel zu tun und manchmal ist der Lohn knapp.

Aber wir haben unser Auskommen, Pasta, Tomaten und Oregano sind immer da, ... genauso wie die Familie." ***

 

In ihren Wort schwingt etwas, das mich tief berührt. Da ist viel Leid spürbar, aber auch ganz viel Zufriedenheit. ***

 

Nach einiger Zeit des gemeinsamen Schweigens, legt sie ihre raue Hand auf die meine.

"Das Leben schenkt uns nicht immer das, was wir uns wünschen. 

Die Steinmauern sind schön, um sie anzuschauen und sie geben uns Sicherheit und Stabilität als Häuser, Stütz- und Schutzmauern vor ungebetenen Eindringlingen, aber die Mauern in unseren Köpfen und Herzen bringen nur Leid." ***

 

Gedankenverloren schweigen wir gemeinsam und rebeln noch immer einen riesigen Berg von Oregano. Der Duft hat uns inzwischen in eine ganze Wolke eingehüllt.

Sie lächelt und zerreibt ein paar Blättchen zwischen ihren Fingern.

"Du hältst das hier für ein einfaches Küchenkraut, das gut schmeckt, nichts weiter", flüstert sie andächtig.

"Dieses unscheinbare Kraut wächst nicht nur in den Mauerritzen im Garten, es hat die Kraft auch die Mauern im Kopf und Herzen zu sprengen."

 

Sie reagiert sofort auf meinen etwas verwunderten Blick.

"Ich werde dir ein Geheimnis schenken", sagt sie leise und lässt mich eine ganze Weile neugierig warten. ***

 

"Wir sind hier in Italien, ...  und wir sind fast 60 Jahre verheiratet", sagt sie und lächelt verschmitzt, "und wir haben sehr viel Oregano verkocht und gegessen."

Ohne weitere Worte wissen wir beide, was sie meint.

Sie berührt mich auf eine ganz tiefe Art und sie sieht mit ihren leuchtenden Augen irgendwie fast wie ein junges Mädchen aus.

 

Dann spricht sie weiter: "Manchmal ist es gut, deinen Willen aufzugeben, ......... damit Gott dich führen kann", ergänzt sie noch leise. ***

 

Ich nehme ihr Geheimnis dankbar in mich auf und denke: "Bitte, schenke mir nur ein wenig deiner Weisheit und deiner Zufriedenheit." ***

 

Es bleibt gerade die richtige Zeitspanne bis die Familie hungrig und müde aus dem Weinberg kommt. Fröhliches Stimmen-Durcheinander und Teller-Geklapper durchbrechen die Stille.

Das Leben hat uns wieder zurückgeholt ins Jetzt.

Die Pasta dampft, das kräftige Rot der Tomatensoße leuchtet und der frische Oregano-Duft hat durch das Erwärmen noch einen Hauch von Intensität dazu gewonnen.

Natürlich darf auch ein Glas Wein aus dem eigenen Keller nicht fehlen.

 

Lange essen und lachen wir gemeinsam. Ich genieße das wunderschöne Gefühl hier Teil dieser Gemeinschaft zu sein. 

Ganz tief in meinem Herzen weiß ich, dass ich hier jederzeit genährt und getragen werde und dass ich willkommen bin, so wie ich bin.

 

Als sich dann alle zur Ruhe vor der Arbeit des Nachmittags zurückgezogen haben, sitze ich noch im kühlen Schatten der Weinlaube und es denkt in mir:

"Es braucht wirklich nicht viel, um glücklich zu sein."

 

DANKE

 

Erfrischt und gestärkt und in dem Tempo, das gut und richtig für mich ist, kehre ich nun mit 2 tiefen Atemzügen wieder zurück an den Platz, von dem ich gestartet bin, dehne und strecke mich noch etwas und der Duft des Oregano begleitet mich in mein Hier und Jetzt.

 

 

Die Liste der fertigen Meditationen (Texte, Audio) findest du unter "Öle und MEDITATIONEN".

 

 

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